16.07.2019

Natixis Investment Managers

Der Markt sucht nach Alternativen

Viele Anleger würden heute nicht nur nachhaltige Investitionsmöglichkeiten verlangen, sondern aufgrund des Tiefzinsumfelds nach unkonventionellen Anlagen Ausschau
halten, sagt Timo Paul von Natixis im Gespräch mit finews.ch.

Natixis Investment Managers (Natixis) gehört zu den wenigen globalen Vermögensverwaltern, die einen Multi-Boutiquen-Ansatz verfolgen. Das heisst, unter der Dachmarke Natixis Investment Managers operieren aktuell 24 Asset-Management-Firmen relativ selbständig und sind auf verschiedene Anlageklassen oder Strategien spezialisiert.
Dabei bietet Natixis nicht eigentlich Finanzprodukte an, sondern Anlagelösungen in allen wichtigen Assetklassen, aber zunehmend auch in alternativen Kategorien wie Private Equity, Infrastruktur oder Immobilien, wie Timo Paul, Leiter für das Geschäft in der Deutschschweiz im Gespräch mit finews.ch erklärt.
 
Seit drei Jahren in der Deutschschweiz
Entstanden ist das Unternehmen erst 2007 durch die Fusion von Natixis Asset Management, einer Tochter der französischen Caisse d’Epargne, und Ixis Asset Management, das Pendant der Banque Populaire. Den heutigen Namen Natixis Investment Managers legte sich der Vermögensverwalter im November 2017 zu – er ist Teil des in Frankreich kotierten Natixis-Konzerns.
Seit nunmehr drei Jahren ist das Unternehmen auch in der Deutschschweiz präsent. Als One-Man-Show damals gestartet, umfasst das Team in Zürich mittlerweile vier Personen – im Mai 2017 stiess Robert Pavic Urbas als Sales Director für die Deutschschweiz zu Natixis Investment Managers und unterstützt Paul beim Ausbau des Bereichs Gross- und institutionelle Anleger. Die Einstellung einer fünften Person ist in Planung.
 
Mehr als 200 Strategien
«Lieber immer mit einer Person zu wenig als mit einer zu viel unterwegs sein», ergänzt Paul, der zuvor neun Jahre für das UBS Asset Management tätig war – zuletzt als Leiter des Bankenvertriebs für die Schweiz und Liechtenstein.
Mit insgesamt über 200 Strategien im Angebot verwaltet der französische Konzern heute insgesamt 855,4 Milliarden Euro. Zu 90 Prozent sind diese Gelder bereits nach den
Nachhaltigkeitsrichtlinien der Uno investiert. Natixis nimmt auf diesem Gebiet somit eine Vorreiterrolle ein, und das seit 30 Jahren – so lange hat sich der Konzern das Thema Nachhaltigkeit schon auf die Fahne geschrieben, wie Paul weiter betont.
 
Weg von der Benchmark
Zahlen zur Schweiz gibt das Unternehmen keine bekannt, einzig, dass bei einem gesamten Volumen an institutionellen Geldern – von Banken, Pensionskassen, Family Offices, Versicherungen und unabhängigen Vermögensverwaltern – Natixis einen Marktanteil hierzulande von einigen Prozenten auf sich vereint. Tendenz steigend, wie Paul sagt.
Die Kunden würden heute, so Paul weiter, nicht nur zunehmend nachhaltige Investitionsmöglichkeiten nachfragen, sondern angesichts des volatilen und fortgesetzt tiefen Zinsumfelds nach unkonventionellen Anlagen Ausschau halten. «Der Markt sucht nach Alternativen, die weg von der Benchmark kontinuierliche Erträge in Aussicht stellen», erklärt Paul.
 
Grosse Infrastruktur-Vorhaben
Dazu gehören Private Asset Anlagen im weitesten Sinn, neuerdings aber auch vermehrt Anlagelösungen in grossen Infrastruktur-Vorhaben, namentlich in Schwellenländern. Profilieren kann sich Natixis auch hier, indem das Unternehmen auf der Basis von Nachhaltigkeitskriterien investiert, was im Vergleich zur Konkurrenz vorläufig ein Wettbewerbsvorteil darstellt.
Zudem gründete das Unternehmen kürzlich die Firma Vauban Infrastructure Partners, die explizit auf solche Anlagen spezialisiert ist, und deren Equipe zuvor Teil der Natixis-Gesellschaft Mirova war. Das 35-köpfige Team verwaltet bereits 2,8 Milliarden Euro (umgerechnet gut 3 Milliarden Franken) an Vermögen.
 
Weitere Marktanteile im Visier
Die Lancierung von Vauban Infrastructure Partners sieht Natixis als weiteren Meilenstein in der fortlaufenden Erweiterungen in Bezug auf alternative Anlagen. Bereits im Mai 2018 startete eine Zusammenarbeit im Bereich Immobilien, Infrastruktur-Investments sowie Flugzeugfinanzierung zwischen Ostrum Asset Management und der Investmentbank von Natixis; im Juni des selben Jahres folgte die Übernahme von MV Credit, einer auf Privatmarktanlagen spezialisierten Gesellschaft, und im Dezember 2018 schliesslich der Zusammenschluss von vier Finanz-Boutiquen zu Flexstone Partners, einem global tätigen Private-Equity-Manager.
Unter diesen Prämissen fühlt sich Paul durchaus in der Lage, den sich wandelnden Anforderungen im Wholesale-Geschäft zu begegnen und so seinen Marktanteil in der Schweiz weiter zu steigern, wie er abschliessend festhält.

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